MEIN EQUIPMENT

Derzeit benutze ich zwei Kamerasysteme. Eigentlich eines zu viel, aber jedes macht auf seine Weise einen exzellenten Job.

Hier erklär ich kurz warum ich was benutze und wie ich damit arbeite. Ich empfehle ausschließlich Produkte, die ich selbst verwende und von denen ich absolut überzeugt bin!

Studio & good to go Gear:

Müsste ich mich für ein Kamera-System entscheiden – und nur eine einzige Linse, dann wäre das mein Arbeitstier und Alleskönner – die Canon 5dMk4 mit dem 24-70mm F2.8. Mit der Kombination könnte ich vermutlich 95% aller Shootings machen.

Für die Minimalisten unter uns reicht das dann schon – trotzdem empfehle ich noch das Canon 100mm Macro für Portraits, Close-Ups, Produkte und als längere Brennweite. Es ist so unfassbar scharf, das kenn ich sonst nur vom Mittelformat.

Für die Landschafts- und Architekturfotografen kann ich auch noch das 16-35 F4 empfehlen, das um Welten besser ist als zb 17-40mm, 16-35mm mkI und 16-35mm mkII.

Für Outdoor Shootings und Portraits benutze ich fast nur das Canon 50mm F1.2. Ich persönlich finde, es ist das Objektiv mit der schönsten Zeichnung. Etwas günstiger und Qualitativ fast in der gleichen Kategorie ist das 50mm F1.4 Sigma Art.

Canon 5D MarkIV, 24-70mm F2,8 II, 16-35mm F4, 100mm Macro

Die Canon 5D4 ist gleich aus mehreren Gründen mein Dauerbrenner und Workhorse. Der Fokus ist schnell, extrem verlässlich und mit 30 Megapixel ist genug Auflösung vorhanden, um in Plakatgröße zu drucken, oder auch mal nur einen Ausschnitt eines Bildes zu verwenden.

Die 5d ist nicht zu groß, das Gewicht hält sich auch in Grenzen, so kann man auch mehrere Stunden fotografieren, ohne gleich die Handgelenke zu strapazieren. Mit Canon hatte ich bisher auch noch nie einen Defekt, seit gut 20 Jahren.

Ich lasse ab und zu den Sensor reinigen und das wars. Das Zeug ist robust und auf massenhaft Auslösungen ausgelegt.
Meine alte 5Dmk2 hab ich mit über 100.000 weiterverkauft. Wahrscheinlich funktioniert sie noch immer. Auch meine älteste Linse, das Canon 50 F1.2 hab ich seit 2009 immer wieder im Einsatz.

Unterwegs verlasse ich mich immer auf meine Kalahari Fototasche. Die ist stylisch genug für eine Hochzeit und robust genug für ein Outdoor Shooting. Platz für Kamera mit Linse + 2 extra Linsen und Kleinzeug.

Studio tethered shooting

Im Studio arbeite ich IMMER tethered. Wenn es Sinn macht oder erforderlich ist, auch on Location. Tethered Shooting bedeutet, die Kamera an den Laptop anzuschließen und direkt in den Laptop zu fotografieren.

Die SD Karte fungiert nur als Zwischenspeicher (ich verwende eher schnellere, aber kleinere Karten, meist 32 oder 64 GB), zur Sicherheit hab ich noch eine Kopie am Laptop und eine zweite gleich auf einer SSD – mit der ich dann auch nachher am großen Schirm weiter arbeiten kann.
Der größte Vorteil am Tethered Shooting ist, dass wir sofort das Bild in voller Größe sehen und gleich kleinere Mängel (Outfits, Make-Up, Licht, Pose, etc.) korrigieren können. Es gibts zwei Tether Kabel, orange (TetherPro) ist quasi Marktstandard und in jedem zweiten Studio zu finden, das blaue (noname) kann das gleiche, ist aber billiger. Wie ihr seht, hab ich hier gespart.

Der nächste riesen Vorteil ist, dass wir gleich unser Preset anwenden können und sehr nahe am finalen Look dran sind. Außerdem kann der Kunde, falls er/sie am Set ist, gleich beurteilen ob das Ergebnis passt bzw was geändert werden soll. Ganz nebenbei sind alle Fotos bereits überspielt, in den Shootingpausen kann man schon eine Vorauswahl treffen und den Ausschuss löschen.

Ich arbeite ausschließlich mit Apple – tethered benutze ich ein altes Macbook pro – und das seit 2011. Retuschiert wird auf einem iMac, dem 27-Zöller.
Apples iOS ist so unfassbar stabil und recourcenschonend, dass es den Aufpreis einfach mit der Zeit rechtfertigt.

Nur als Denkanstoß: mein jetziges Macbook Pro ist steinalt, hatte eine einzige kleine Reperatur (Lötstelle vom Display war gebrochen) und läuft bis auf diesen kleinen Defekt ohne einen einzigen Absturz.

Meinen alten iMac hatte ich von 2009 bis 2020 im Einsatz, der ist in diesen 11 Jahren ein einziges mal abgestürzt – hat aber alle Dateien vorher gesichert. Unfassbar oder?
Derzeit hab ich einen 27er iMac Retina als Hauptrechner, der wird schätze ich auch wieder mindestens 10 Jahre im Einsatz sein. Die langlebigkeit von Mac ist grandios – und das Zeug läuft einfach immer stabil.

Bild-Bearbeitung

Ich hasse es, wenn Technik nicht funktioniert. Deshalb verwende ich immer die stabilsten Lösungen – meine Lieblingssoftware ist definitiv Capture One.
Tethering funktioniert stabil und problemlos und ganz nebenbei ist das auch der für mich beste Raw-Entwickler der letzten Jahre. Ihr könnt das Programm ein Monat gratis testet. Für mich war nach wenigen Stunden klar, dass ich Capture One gegenüber Lightroom den Vorzug gebe.

Zur Hautbearbeitung wechsle ich dann zu Photoshop – dazu benutze ich schon seit Jahren ein Grafik-Tablet von Wacom.
Es erleichtert viele der nötigen Schritte und mittlererweile schaffe ich auch trotz aufweniger Hautretusche-Techniken (Dodge & Burn, und Co.) ein Bild in weniger als 30 Minuten.

Link zur Capture One Software

Back-Up und Storage

2006, im ersten Jahr meiner fotografischen Reise ist meine externe Festplatte abgekratzt. Zu meinem Glück hatte ich damals kaum brauchbares Material produziert, also war die Trauer nicht zu groß über den Datenverlust. Und trotzdem war klar, ich brauch einen guten Workflow zur Datensicherung.
Anfangs hab ich noch mit zwei Externen Festplatten gearbeitet, aber immer alles doppel überspielen war nervig und ständig 2 USB anschlüsse blockiert zu haben ist auch kein Spaß. Ich hab mir damals ein RAID System gegönnt, das ich aber hier definitiv NICHT empfehlen kann, da es immer wieder zu kleinen Fehlern gekommen ist.
Einmal hatte ich (zum Glück nur unbedeutenden) Datenverlust – sprich genau das, was ein RAID verhindern sollte ist eingetreten. Also hab ich mit für die einfachste Lösung entschieden, die mit eingefallen ist.

Einen Tower bestückt mit 4 Festplatten zu je 6 TB und einem einzigen USB Anschluss.

Das System funktioniert wie folgt: 2 davon werden bespielt, 2 dienen als Backup und werden exakt gespiegelt – und zwar mit dem kleinen tollen Programm Carbon Copy Cloner. Dort kann man Routinen zum Backup einrichten, die man zb. einmal am Tag, oder einmal die Woche laufen lässt. Oder eben manuell, wenn man gerade größere Projekte aufs Archiv verschoben hat.
Ich habe also Archiv 1 (zb. alle meine Landscape, Architektur und Reisefotos) und Archiv 2 (Alle People, Portrait, Fashion und Beautyfotos).

Die Ordnerstruktur ist ganz einfach, und gleichzeitig für eine Archivsuche geeignet – und das ist die eigentliche Magie dieses simplen Systems.
Meine Ordner benenne ich so: JJMMTT_Aufnahmebereich_Thema_Beteiligte Personen – also zum Beispiel 221028_Portrait_SW_Denim_Jeans_Marie_Luisa.
Auf diese Weise kann ich über die Ordnerstruktur ganz einfach suchen. Ich muss nur wissen, wer beteiligt war, das Datum oder ein Schlagwort also zb: Jeans. Seitdem ich dieses System in Verwendung habe, finde ich alles innerhalb weniger Minuten.
Sollte eine der Festplatte den Geist aufgeben, wechsle ich sie einfach aus, lasse den Carbon Copy Cloner laufen und spiegle das Backup auf die neue Festplatte. Für Leute mit richtig vielen Daten empfiehlt sich der große Tower mit 8 Harddisks.

Link zum Carbon Copy Cloner

On the Road

Ich bin ein großer Freund von wenig Gepäck. 2010 war ich auf Safari in Afrika und mein komplettes Handgepäck bestand nur aus Fotoausrüstung. 8 Kilo Kamerazeugs, das hab ich seit damals nicht mehr gemacht, denn vor einigen Jahren bin ich für Reisezwecke (und für meinen Rücken) in das Leica M System eingestiegen. Derzeit die M (Type 240).
Ich glaube Leica ist genau so ein polarisierendes Thema wie Apple. Die einen halten es für überbewertet und überteuert, die anderen sind glühende Verfechter des Systems. In bin irgendwo dazwischen – es sei nur soviel gesagt: die Qualität ist einfach unfassbar.

Leica M240, Summicron 50mm, Zeiss C Biogon 35mm, Voigtländer 21mm

Wenn man ohne Autofokus auch gut leben kann, dann ist eine Leica M der perfekte Reisebegleiter. Klein, handlich, leicht und extrem hochwertig. Meine Fotoausrüstung für Reisen beträgt jetzt 2,5 kg und beschränkt sich auf eine kleine, wetterfeste Domke Umhängetasche, die noch dazu in einen Rucksack passen würde.
Ich benutze dabei fast immer nur 3 Linsen – Voigtländer 21mm F3.5, Leica Summicron 50mm F2 und das Zeiss 35mm C Biogon F2.8. Alle Linsen sind fantastisch, klein und liefern Qualität ohne Ende. Die Kamera hat außerdem äußerst grandiose Farbwiedergabe. Da Leica in einer eigenen Preisklasse spielt, habe ich fast alles bei einem Händler gebraucht gekauft.

Die Domke Tasche ist übrigens wasserabweisend (man bekommt eigenes Wachs dazu) und das Innenleben ist nahezu perfekt auf eine Leica M abgestimmt. Platz für Kamera mit Linse, 2 extra Linsen, und noch ein kleines Fach für Akku, Reserve SD-Karten Etui und ein Putztuch. Ich verwende Brillenputztücher um Flecken und Spritzwasser vorsichtig von der Linse zu putzen. Ich hab mir sogar eine zweite Domke besorgt, in die etwas mehr reinpasst, wenn ich zb. noch die Analoge M6 + Filme mitnehmen möchte.

Zum Leica Shop (vorsicht Suchtgefahr!)

Studio Zeugs

Zum Schluss kommt hier noch praktisches Studio-Equipment. Mein Studio-Hintergrund System ist mobil. D.h. ich kann das ganze überall aufstellen, auch bei großen Firmen vor Ort. Dazu verwende ich einfach Papier-Hintergrundrollen. Die lassen sich, wenn sie schmutzig sind, einfach abschneiden.
Meine Blitzköpfe sind von Elinchrom, die ELC 500 Serie. 500 Watt, mehr brauch ich nicht. Tut was es soll – blitzen. Dazu verwende ich nach Lust und Laune große Okto Softboxen, Striplights und manchmal auch nur einen Reflektor.

Infos zum Elinchrom ELC 500 Blitzkopf

Für Produktfotografie verwende ich ein Manfrotto-Stativ mit einem Kugelkopf und Schnellwechselplatte. Das kommt auch bei Landschaftsfotografie und Langzeitbelichtungen zum Einsatz.